Hoch hinaus
–ein Abenteuer auf dem Mont Blanc
Bei WITRON wollen die Menschen nicht nur beruflich hoch hinaus: Unser Kollege Youri Prapeau, OnSite Manager bei Intermarché Saint-Quentin-Fallavier, machte sich Ende Juni zu einem Abenteuer auf den Mont Blanc auf. Wie lange er bis zum Gipfel gebraucht hat, ob er kurz davor war, aufzugeben, und ob er diese Strapazen nochmal auf sich nehmen würde, erfahrt ihr im folgenden Interview:
Redaktion (R): Hi Youri, wir sind gespannt, was du uns über deine Reise zu berichten hast! Wann hast du den Mont Blanc erklommen?
Youri Prapeau (YP): Ich begann den Aufstieg auf den Mont Blanc am Samstag, den 24. Juni und erreichte den Gipfel am Sonntag, den 25. Juni.
R: Was hat dich dazu motiviert?
YP: In unserer Region ist der Mont Blanc, der höchste Berg in Westeuropa (um genau zu sein 4.808 m), deutlich zu sehen in all seiner Pracht und Schönheit. Ich bewundere ihn nun schon seit Jahren und war neugierig zu sehen, wie die Welt vom Gipfel dieses Bergs aus wohl aussieht. Diese Neugier wurde zu einem Traum, den ich mir kürzlich erfüllt habe.
R: Bist du in der Gruppe gereist und wie viele Leute wart ihr? Hattet ihr einen Bergführer?
YP: Ich war mit einem guten alten Freund unterwegs, der diese Leidenschaft mit mir teilt. Wir haben einen Bergführer aus der „Compagnie des Guides de Chamonix” engagiert, der uns trainiert hat und uns geholfen hat, die Gefahren zu vermeiden, denen wir während der Expedition begegnet sind.
R: Wie lange habt ihr gebraucht, um den Gipfel zu erreichen?
YP: Wir haben zwei Tage gebraucht, den Berg zu besteigen und einen, um wieder zurück nach Chamonix zu kommen. Wir hätten schneller sein können, aber das wäre aus gesundheitlicher Sicht riskant gewesen und hätte unserem ganzen Abenteuer ein Ende gesetzt. Der menschliche Körper muss sich an die Höhe anpassen, da unsere Lungen unter diesen Bedingungen ungefähr 30% ihrer Kapazität verlieren. Man muss also körperlich gut darauf vorbereitet sein.
R: Wie anstrengend war das Ganze auf einer Skala von 1 bis 10? (1 = easy-peasy,
10 = ich dachte ich sterbe)
YP: Schwer zu sagen – ich habe in meinem Leben viele Prüfungen absolviert und ich wusste von Vornherein, dass diese die härteste sein würde, sowohl körperlich als auch mental. Tatsächlich war es sogar noch härter als ich mir vorgestellt hatte. Als wir uns dem Gipfel näherten wurde der Aufstieg immer schwerer, der Bergführer erklärte uns, dass dies der Moment sei, in dem wir uns nicht mehr auf unseren erschöpften Körper verlassen könnten sondern nur noch auf unseren Verstand. Nur ein starker Wille half uns, über uns hinaus zu wachsen und den Aufstieg fortzusetzen.
R: Hast du ans Aufgeben gedacht?
YP: Nicht mal für eine Sekunde. Selbst in den härtesten Momenten habe ich nicht ans Aufgeben gedacht. Zuerst einmal war der Wunsch, meinen Traum zu erfüllen, viel zu groß. Er überwindet jegliche Erschöpfung, Angst und jedes Leiden. Außerdem, sobald du beschlossen hast, dich auf dieses Abenteuer zu begeben, wirst du eins mit deinem Team. Sobald jemand aufgibt, muss das gesamte Team aufgeben. Für mich war das unvorstellbar.
R: Wie war das für dich, als du den Gipfel erreicht hast? Welche Gedanken gehen einem da durch den Kopf?
YP: Ich war glücklich. Es ist so ein großartiges und einzigartiges Gefühl, wenn du da draußen bist und auf diese herrliche Landschaft blickst, die auf dieser Höhe wirklich außergewöhnlich ist. Sobald ich oben war, war das die Erfüllung. Es stellt sich ein Gefühl der Zufriedenheit ein, weil man es geschafft hat, über sich selbst hinauszuwachsen.
R: Was ist wichtig bei der Vorbereitung für so ein Abenteuer? Braucht man vorher ein spezielles Training oder Ähnliches, um die körperliche Verfassung dafür zu bekommen?
YP: Wir haben uns monatelang auf dieses Abenteuer vorbereitet. Das bedeutete, die notwendige Ausrüstung zu besorgen, Unterkünfte und Berghütten zu buchen, die notwendigen Versicherungen abzuschließen, aber vor allem viel Training und körperliche Vorbereitung. In den Monaten vor dem Aufstieg sind wir auf ein Dutzend Gipfel zwischen 2.000 und 3.500 m Höhe gestiegen.
R: Das war also dein erstes Mal auf dem Mont Blanc?
YP: Ja, dieser Aufstieg auf den Mont Blanc war mein erster.
R: Würdest du das empfehlen?
YP: Ich bin nicht sicher. Der Wille allein reicht nicht. Du musst es schon sehr wollen und gleichzeitig musst du bereit sein, Risiken einzugehen...
R: Würdest du es nochmal tun?
YP: Ja, ich würde das sehr gerne nochmal tun. Ich denke sogar darüber nach, andere Berggipfel zu besteigen, zum Beispiel den Kilimandscharo.
R: Gibt es noch etwas, das du uns gerne über diese Reise erzählen möchtest?
YP: Dieses Abenteuer hat bewiesen, dass der Ausspruch „Je härter du trainierst, desto leichter kämpfst du” wahr ist. Solide Organisation, Hartnäckigkeit und Teamarbeit können Berge versetzen (in meinem Fall: erklimmen). Und das gilt für beides, unser Privatleben sowie unser berufliches Leben.
R: Vielen Dank, Youri, dass du all unsere neugierigen Fragen beantwortet hast; wir haben wirklich Respekt vor dieser sportlichen Höchstleistung! Solltest du auch den Kilimandscharo erklimmen, hoffen wir natürlich, dass du uns auch darüber berichten wirst!